Heute Nachmittag ist P. Raimund Weber SAC verstorben. Den Internatsschülern des VPK der 60er bis Ende der 80er Jahre war er bekannt als Präfekt und nach seinem Studium auch als Internatsleiter. Das erste Wort, das mir zu meinem früheren Erzieher einfällt, ist "gerecht"; dicht gefolgt von "freundlich-wohlwollend", "ausgleichend" und "gewissenhaft". Raimund Weber machte den Abschluß zum Diplom-Pädagogen, um das Internat der Pallottiner auch fachlich auf eine solide Basis stellen zu können; ein Maßstab, dem er sich gern verpflichte.
Nach meiner eigenen Zeit am Vinzenz-Pallotti-Kolleg hielten wir durch alle Jahre den Kontakt und sahen uns in den letzten 40 Jahren immer wieder, zuletzt in Limburg. Per Briefpost tauschten wir Weihnachtsgrüße und Gedanken aus, und bis zuletzt blieb seine bemerkenswert saubere Handschrift unverkennbar und unverändert.
Foto: Dieter Fluck
Raimund Weber zeigte sich auf seine stets leise und bescheidene Art als zutiefst vertrauender Christ, der an das Gute im Menschen glaubte und uns darin ein lebendiges Vorbild war. Eine Wegbegleiterin, mit der er fast seine gesamte Zeit in Rheinbach teilte, bringt es schnell auf den Punkt: "Das war mein bester Chef".
Schon etliche Jahre hielt er sich in Limburg viel und geduldig bei seinen pflegebedürftigen Mitbrüdern auf, um dort für Zeitvertreib und gute Laune zu sorgen. Fand man ihn nicht in seinem Zimmer, war er meist bei denen anzutreffen, denen es weniger gut ging.
Du hast es immer gut mit uns und den vielen gemeint, denen Du begegnet bist. Danke Raimund, für Dein großes Vertrauen.
Foto: Claudia Schäfer
Totenbrief seiner pallottinischen Gemeinschaft